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1998

Unser Ansprechpartner

Bei Fragen rund um den Musikzug Bergerhof steht Ihnen Frank Hochhard gerne zur Verfügung. Ob Sie Informationen zur Mitgliedschaft, unseren Veranstaltungen oder generelle Anliegen haben – hier bekommen Sie Unterstützung. Unser Ansprechpartner hilft Ihnen, den richtigen Ton zu finden und sorgt dafür, dass Ihre Anfragen und Anliegen stets im Einklang mit unseren musikalischen Aktivitäten stehen.

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Unsere Geschichte

Die ersten 50 Jahre – 1898

Der Musikzug Bergerhof wurde 1898 von den Mitgliedern der gerade entstandenen Freiwilligen-Feuerwehr Wildberg-Bergerhof gegründet. Auf der Gründungsversammlung am 04. Dezember 1898 bildete sich aus aktiven Feuerwehrleuten eine Vereinskapelle, welche sich anfänglich aus 9 Musikern zusammensetzte.
Anlass war der Wunsch, bei Umzügen und Übungen der Wehr eine Marschkapelle in Anlehnung an militärische Traditionen aufweisen zu können. Wesentliche Aufgabe der Musiker war es aber auch, bei Feiern für die nötige Unterhaltung zu sorgen.
Um einen finanziellen Grundstock für die Mittel der Wehr, sowie für Instrumente und Noten zu bekommen, musste jedes Mitglied ein Eintrittsgeld von 1 Mark entrichten. Ein Jahr später wurde beschlossen, auf Kosten der Mitglieder Vereinsmützen anzuschaffen. Bei der Feuerwehr trug man anstelle des Bergmannsabzeichens das eingeführte Feuerwehrabzeichen.
Der erste große Auftritt der Musiker fand am 27. Januar 1900 im Saale Theodor Breiderhoff in Wildberg statt. Anlass hierfür war der Geburtstag von Kaiser Willhelm II., den die Feuerwehr Wildberg mit Konzert und Ball feierte. Folgendes Festprogramm wurde zu diesem Anlass in der Waldbröler Zeitung veröffentlicht:

Antreten und Abmarsch des Vereins um 1530 Uhr
• Nachmittags von 16 bis 19 Uhr: Konzert
• Um 19 Uhr Festessen
• Nachher Ball
• Eintritt zum Konzert: 25 Pfennig
• Eintritt zum Ball: 75 Pfennig
• Eintritt zum Konzert und Ball 1 Mark
• Nichttänzer zahlen 25 Pfennig

Aus dem Protokollbuch der Feuerwehr ist zu entnehmen, dass der Musikzug früh eine eigene Kasse führen durfte, wobei jedes Mitglied monatlich einen Beitrag von 10 Pfg. bezahlen musste. Von der Feuerwehrkasse erhielt man eine jährliche Beihilfe von 18 Mark.
Im Juni 1901 feierte man mit den Nachbarwehren aus Olpe, Freudenberg, Morsbach, Waldbröl, Rebbelroth, Derschlag, Dümmlinghausen, Bergneustadt und Eckenhagen ein Stiftungsfest. Der Festwirt Otto Breiderhoff hatte bei günstiger Witterung und gut besuchtem Fest 20 Mark, andernfalls 15 Mark an die Vereinskasse zu bezahlen.
Er trug auch die Gelder für die polizeiliche Genehmigung und hatte für genügend Räumlichkeiten durch Aufbau eines Zeltes zu sorgen. Die Musiker erhielten 10 Glas Bier pro Mann und hatten dafür unentgeltlich zu spielen.

wieder aktiv nach dem Weltkrieg

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 wurde die Tätigkeit der Freiwilligen-Feuerwehr und der Musikkapelle für die folgenden Jahre eingestellt. Erst 1919 wurde die Freiwillige-Feuerwehr und der Musikzug wieder ins Leben gerufen.
Am 23.01.1921 wurde die Kapelle des Paul Hammer aus Bergerhof als offizielle Feuerwehr-Musikkapelle anerkannt. Für neue Noten erhielt man 150 RM. Die Feuerwehr Wildberg-Bergerhof feierte am 10 Juni 1923 ihr 25-jähriges Bestehen. Die Musiker trugen mit ihren musikalischen Darbietungen wesentlich zum Gelingen des Festes bei.
In den folgenden, wirtschaftlich schwierigen Jahren hatte man große Probleme, Gelder für Instrumente und Noten zu beschaffen. Dennoch beschloss man auf der Versammlung am 16.03.1930 bei der Firma Julius Altrichter (Frankfurt/Oder) einige Instrumente auf Ratenzahlung zu kaufen. Zur Finanzierung erhob man von den Mitgliedern einen zusätzlichen Monatsbeitrag. Zusätzlich wurde Karneval ein gemütlicher Abend mit Theater abgehalten. Die Restschulden konnten ein Jahr später durch die Teilnahme an der Kriegsgedächtnisfeier in Heidberg, für die man 30 Mark erhielt, beglichen werden.
Ende der 30er Jahre sollten die Instrumente von einer SA-Kapelle beschlagnahmt werden. Um diesem Übel zu entgehen, wurden einige Instrumente von Musikern versteckt und unterschlagen. Ab 1942 kamen durch den immer stärker werdenden Einfluss des Krieges die Vereinstätigkeiten zum Erliegen.

Die zweiten 50 Jahre

Nachdem die Amerikaner am 10. April 1945 in Bergerhof einmarschiert waren, war für die Zivilbevölkerung der Krieg vorbei und das Leben begann sich zu normalisieren. Im Laufe des folgenden Jahres trafen sich einige der alten und neuen Mitglieder des Musikzuges wieder und man begann mit den ersten Proben im Haus von Paul Hammer. Wegen der Beschlagnahmung der Vereinsinstrumente durch die SA-Kapelle in den 30er Jahren waren kaum Instrumente vorhanden. Vor der Währungsreform gab es eigentlich nur die Möglichkeit durch Tauschgeschäfte an Instrumente zu gelangen.
Eine Ventilposaune wurde für einen halben Zentner Kohlen eingehandelt. Für ein zugelaufenes Huhn erhielt man eine Wirbeltrommel und Reparaturen beim Instrumentenbauer wurden mit Fleischwürsten bezahlt.
Offiziell wurde die Feuerwehrkapelle in der ersten Versammlung nach dem Kriege am 16. Mai 1947 wieder aufgestellt. Bei der Versammlung traten folgende Musiker in die Feuerwehr ein:
Heinz Schmalenbach, Karl-Heinz Sauer, Gisbert Stracke, Lorentz Hammer, Werner Sauer, Gisbert Trapp, Walter Hammer, Günther Funke und Wolfgang Helling.
Zum letzten Mal bestimmte man auf dieser Versammlung Hornisten, die für die Alarmierung der Feuerwehr im Brandfall zuständig waren. Für Wildberg war dies Willi Hendrich und für Bergerhof Karl-Heinz Sauer und Gisbert Trapp.
Ab 1947 fanden die Proben in der Alten Schule in Bergerhof und in der Gaststätte Breiderhoff in Wildberg statt. Dabei musste man sich den Proberaum aber bis zum Bau der neuen Schule am Mühlenberg mit dem „normalen“ Schulbetrieb teilen.
Im folgenden Jahr konnten die ersten großen Auftritte angenommen werden. Vom 24. bis 29. August 1948 wurde in Wildbergerhütte das von dem Fabrikanten Hans Wessel ins Leben gerufene Reit- und Fahrturnier durchgeführt. An den 6 Turniertagen kamen über 35.000 Besucher nach Wildbergerhütte. Auch die Feuerwehrkapelle war in diese Großveranstaltung eingebunden.
Gleichzeitig begann man mit den Vorbereitungen für das anstehende 50-jährige Jubiläum der Feuerwehr Wildberg-Bergerhof. Dieses wurde am 26. September 1948 mit einem großen Festzug und Schauübungen gefeiert.

 

1949 wurde Ernst Giebeler aus Schmittseifen, bei Eckenhagen, der neue Dirigent. Über 25 Jahre hatte er die musikalische Leitung. In dieser Zeit hat er die Entwicklung des Musikzuges entscheidend geprägt. Man spielte die Schützenfeste Eckenhagen, Heidberg, Sinspert und Wildberg, das Dorffest in Bergerhof und das Waldfest in Langenbach. Eine feste Einrichtung war in den fünfziger Jahren auch das Weihnachtskonzert mit anschließendem Tanzabend im Saal des „Hotel zur Post“ in Wildbergerhütte.
Die Feuerwehrkapelle war in diesen Jahren in der Lage, zwei Tanzkapellen zu besetzen. Leiter dieser Tanzkapellen war Wolfgang Helling. Beim Schützenfest in Eckenhagen spielte eine im Festzelt und die andere im „Hotel zur Post“.

Pfingsten 1958 spielte man auf dem Schützenfest in Wildberg. Bei einem plötzlichen Gewittersturm stürzte das Zelt zusammen. Zum Glück gab es nur Beulen an den Instrumenten und die Noten mussten aus dem Feuerlöschteich gefischt werden.
In den 50er Jahren veranstaltete der Musikzug jährliche Weihnachtskonzerte mit anschließendem Tanzabend im Saal des Hotels zur Post in Wildbergerhütte.
Ein Höhepunkt in der Ära Giebeler war sicherlich im November 1973. Ein Konzert in der Bonner Beethovenhalle. Bei dieser Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“ erhielt unser Nachbarort Nosbach die Goldplakette.
Anfang der sechziger Jahre wurde die Musik zunehmend unabhängiger vom Löschzug. Musiker mussten nicht mehr gleichzeitig aktiven Löschdienst verrichten. Am 1. Dezember 1965 wurden die Musiker mit der Bezeichnung

Musikzug der freiwilligen Feuerwehr Bergerhof

offiziell eigenständig. Mit dieser Unabhängigkeit brach ein völlig neues Zeitalter an: Man konnte die ersten Mädchen in den Musikzug aufnehmen!
Im Mai 1966 erfolgte die erste Auslandsreise. Man besuchte die Musikvereinigung Norden-Wellen in der holländischen Partnergemeinde Roden.
1975 wurde Hermann Burghaus aus Olpe-Saßmicke Nachfolger von Ernst Giebeler. Bereits seit 1959 leitete er schon den Musikverein Saßmicke e.V.
Mit Hermann Burghaus machte sich der Musikzug neben musikalischer Weiterbildung auch die Nachwuchswerbung zur wichtigen Aufgabe. Verlässlichkeit und Kontaktfreudigkeit sowie die Vorliebe zur traditionellen Militär- und Opernmusik sind stets das Markenzeichen von Hermann Burghaus gewesen.

Alljährliche Zeltlager im Westerwald, Wanderungen und Ausflüge sollten das Vereinsleben auch für jüngere Musiker/innen attraktiv machen. Durch die Unterstützung des Vereinsmitgliedes Horst Müller fand 1988 eine Konzertreise nach Metnitz in Kärnten statt.
Einer der musikalischen Höhepunkte unter der Leitung von Hermann Burghaus war der Auftritt im Goldsaal der Dortmunder Westfalenhalle.
Finanzielle Engpässe veranlassten die Gemeinde Reichshof 1995 dazu, die denkmalgeschützte „Alte Schule“ an den Musikzug zu vermieten. Seither sind alle Betriebs- und Instandhaltungskosten vom Musikzug zu tragen. Mehr als 100.000 Euro wurden seitdem in und um das Gebäude in Eigenleistung investiert.
Im Januar 1998 übernahm Ingo Thape die musikalische Leitung des Musikzuges. Durch seine Ausbildung als Trompeter an der Musikhochschule Essen, seine Tätigkeit als Leiter der Musikschule Waldbröl und Musiklehrer an der Gesamtschule Reichshof, vermochte er in seiner Zeit, neue Akzente zu setzen.
Unter seiner Leitung feierte der Musikzug Bergerhof im August 1998 das hundertjährige Jubiläum in einem großen Festzelt auf dem Dorfplatz in Wildbergerhütte. Bei dem Festkonzert wurde die erste CD des Musikzuges aufgenommen und es wurden auch wieder Jahreskonzerte des Musikzuges eingeführt.
Zusätzlich zu den traditionellen Engagements konnte das musikalische Wirken auch auf den Karneval ausgeweitet werden. Mit Auftritten in Hennef, Ründeroth, Untereschbach, Steinenbrück, Immekeppel, Lindlar oder Drolshagen gehört der Karneval bis heute zu einem weiteren Bereich der musikalischen Aktivität. Der Höhepunkt war hier sicherlich die Teilnahme am Rosenmontagszug der Stadt Köln. In der Gruppe der Kölner Narrenzunft nahm der Musikzug auf der sieben Kilometer langen Strecke am närrischen Treiben teil.

 

Der jüngste Dirigent

Tobias Sünder geht als jüngster Dirigent in die Geschichte des Musikzuges ein. Im Alter von 5 Jahren begann 1994 seine musikalische Ausbildung auf dem Flügelhorn und führte ihn über das Bariton zur Bassposaune. Als Jungstudent von 17 Jahren studierte er an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Neben seiner professionellen Musikausbildung spielte er unter anderem im WDR-Sinfonieorchester und gewann die ersten Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ sowie beim internationalen Hochschulwettbewerb an der HfMT Köln.
Mit einem breiten Repertoire an musikalischen Erfahrungen und Engagement übernahm Tobias Sünder dann im November 2015 die 40 Musikerinnen und Musiker des Musikzuges.
Bereits nach kurzer Zeit im neuen Amt erlebte der Musikzug Bergerhof im Sommer 2016 mit dem neuen Dirigenten ein musikalisches und gemeinschaftliches Highlight. Zu Gast in Winklern (Kärnten) durfte der Musikzug auf dem Jubiläumsfest „160 Jahre Trachtenkapelle Winklern“ als Showeinlage die Festgäste begeistern und auch der Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt der aktiven Musiker und Musikerinnen wurde durch diesen Ausflug gestärkt.
Diese musikalische Reise konnte nur durch die großzügige Unterstützung des ehemaligen Vereinsmitgliedes und Gönners des Musikzuges Horst Müller stattfinden.
Hoch motiviert stand dann auch schon das nächste Projekt an: Ende November 2016 veröffentlichte der Musikzug Bergerhof seine zweite CD.
Mit einem sehr jungen und dynamischen Dirigenten war gewährleistet, dass ein frischer Wind mit vielen großartigen Ideen im Musikzug Bergerhof wehte, während die Traditionen jedoch nicht an Bedeutung verloren. Auch unter dem Dirigat von Tobias Sünder sind die Musiknacht, das Weihnachtskonzert und das Maifest verbindliche Termine im Jahreskalender des Musikzuges.

Der Start ins 21. Jahrhundert

Im Oktober 2006 übernahm Ralf Burghaus das Dirigat des Musikzuges. Als Sohn des ehemaligen Dirigenten Hermann Burghaus, widmete auch er sein Leben der Musik. Seine Ausbildung als Flötist führte ihn vom Heeresmusikkorps 100 in Münster, über das Ausbildungsmusikkorps 100 in Hilden hin zum Marinemusikkorps Nordsee in Wilhelmshaven und schließlich zurück in die Heimat, in welcher er 8 Jahre als Dirigent tätig war. Von seinen Erfahrungen und seiner Offenheit Neuem gegenüber konnte der Musikzug dann in den folgenden Jahren profitieren.
Man kann auch sagen, dass mit dem Wechsel des Dirigentenstabs ein Wandel im Musikzug Bergerhof stattfand. Neuorientierung und Weiterentwicklung, unter Bewahrung der Werte und Traditionen, gewannen an Priorität.
So weist der Musikzug seit 2006 eine eigene Musikschule aus, in welcher professioneller Musikunterricht für alle Altersklassen vor Ort angeboten wird.
Zudem hat sich, unter der Leitung von Ralf Burghaus, die „Musiknacht“ als feste Größe im kulturellen Kalender der Gemeinde Reichshof und über deren Grenzen hinaus etabliert. Seit 2006 laden die Musikerinnen und Musiker jeden 1. Samstag nach Allerheiligen zu ihrem Jahreskonzert in die Glück-auf-Halle in Wildberg ein.
Mit der Gründung der Tanzband „Fire Horns“, ebenfalls im Jahr 2006, bietet der Musikzug Bergerhof die Möglichkeit, Feste vollständig musikalisch auszurichten. Die 12-köpfige Band, bestehend aus Bläsern, Schlagwerk, Bass, Gitarre, Keyboard, Gesang und Ton- und Lichttechnikern, gestaltet seitdem nicht nur die eigenen Feste und den Tanz auf Schützenfesten, sondern wird auch für die musikalische Untermalung auf Firmenevents und Jubiläen gebucht.
2007 feierte der Musikzug einen Doppelgeburtstag. 60 Jahre Maifest und 60 Jahre Probearbeit in der „Alten Schule“ in Bergerhof. Wie jedes Jahr eröffnete der Musikzug mit einer Sammlung bekannter Märsche und Melodien am 30. April den Tanz in den Mai. Erstmalig übernahmen dann die Fire Horns die musikalische Ausrichtung der Feierlichkeiten und sind seither fester Bestandteil des „Bergerhöfer Traditionsfestes“. Mit einem Frühschoppenkonzert des Musikzuges Bergerhof beginnt der 1. Mai.
Im Jahr 2011 fand nach längerer Zeit wieder ein Weihnachtskonzert in der St. Bonifatius Kirche in Wildbergerhütte statt. Der begeisterte Zuspruch des Publikums ermutigte und motivierte sowohl den Dirigenten Ralf Burghaus als auch den ganzen Musikzug dazu, das Weihnachtskonzert fortan im Zwei-Jahresrhythmus auszurichten.

Über die musikalische Ausrichtung der eigenen Feste und Schützenfeste hinaus, wurde der Musikzug auch immer wieder zu Gastauftritten eingeladen. Wie zum Beispiel zum bekannten „Silvester-Cocktail“ im Theater der Stadt Gummersbach. Gerne folgte der Musikzug der Einladung von den „Räubern“ in den Jahren 2009 und 2016 und spielte vor ausverkauftem Saal.
Von 2007 bis 2011 nahm der Musikzug Bergerhof am Rosenmontagszug in Köln teil und begleitet seit 2015 unter anderem den Umzug in Köln Ossendorf.
Zum ehrenamtlichen Engagement des Musikzuges zählt auch die Unterstützung von Benefizkonzerten, wie beispielsweise im Jahr 2010 zugunsten der Palliativstation des Kreiskrankenhauses Waldbröl.
2014/15 musste der Musikzug im Rahmen des Pilotprojekts Wiehltalsperre – Private Kanalsanierung – den Abwasserkanal komplett erneuern. Als Alleinmieter der „Alten Schule“ hatte der Musikzug in diesem Jahr besonders hohe Kosten zu tragen. Nach Abschluss der Außenarbeiten wurde auch der Eingangsbereich und der Proberaum umgebaut, modernisiert und zukunftsfähig gestaltet.
Diese Erfolgsgeschichte und Weiterentwicklung des Musikzuges Bergerhof basiert besonders auf dem Engagement des Hauptfeuerwehrmanns Udo Hammer. Als Dank und Anerkennung für seine Verdienste zum Wohle des Musikzuges und der Freiwilligen Feuerwehr Reichshof erhielt er eine Ehrenurkunde der Gemeinde Reichshof und den Ehrenvorsitz von seinen Musikkameraden/innen im Musikzug. Nach seiner 30-jährigen Tätigkeit in der Funktion des 1. Vorsitzenden dankte er im Jahr 2012 ab. Seither fungiert Frank Hochhard als 1. Vorsitzender.
Mit seiner 10. Musiknacht verabschiedete sich im November 2015 Dirigent Ralf Burghaus vom Musikzug Bergerhof. Auf eigenen Wunsch legte er den Taktstock nieder bzw. in die Hände seines Nachfolgers Tobias Sünder.

 

 

Von 2019 bis Heute

In den Jahren 2019-2021 durchlitt der Musikzug aufgrund der Corona-Pandemie eine seiner größten und existenzbedrohendsten Krisen. Die von den Behörden erlassenen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung führten dazu, dass keinerlei Aktivitäten mehr stattfinden durften. Es galt ein strenges Kontaktverbot. Aus diesem Grund konnten keine Einnahmen mehr aus Auftritten und eigenen Veranstaltungen generiert werden. Als „Allein-Mieter“ der Alten Schule in Bergerhof mussten jedoch alle Betriebskosten weiterbezahlt werden.
Doch auch in dieser bedrohlichen Situation zeichnete sich der Musikzug durch Kreativität und Ideenreichtum aus. Es wurde gemeinsam mit dem Schützenverein Römershagen ein „Digitales Schützenfest“ organisiert. Federführend brachte sich Dirigent Tobias Sünder in das Projekt ein und organisierte alles, was dazu gebraucht wurde. Fotograf, Drohne, Audioequipment sowie das Erstellen einer Website.
Mitte Mai trafen sich die Akteure, um bei schönstem Wetter die Film-
und Tonaufnahmen in Wildenburg zu erarbeiten. Natürlich unter den
vorgeschriebenen Abstandsregeln. Dabei wurden zahlreiche Musikstücke,
aber auch die Ansprachen aufgenommen. Pünktlich zum eigentlichen Schützenfesttermin wurde die Website dann online gestellt und hatte in wenigen Tagen mehrere Zehntausend Besucher.
Im März des Jahres 2021 wurden die meisten Kontaktbeschränkungen aufgehoben und der Probebetrieb wurde wieder aufgenommen. Um sich für die anstehenden Auftritte vorzubereiten, trafen sich die Musikerinnen und Musiker zu vielen Zusatzproben, um die Defizite der Zwangspause auszugleichen und den Erwartungen des Publikums gerecht zu werden. Viele Feste und Veranstaltungen fanden jedoch unter erheblichen Auflagen statt, weswegen der Musikzug keine Musiknacht und kein Weihnachtskonzert veranstalten konnte.
Der Musikzug zeichnete sich schon immer dadurch aus, in Krisenzeiten Lösungen zu finden, und aus solchen stärker als zuvor hervorzugehen. So entschloss man sich trotz der entstandenen prekären Finanzsituation, den Musikzug und die Tanzband mit neuer und aktueller Tontechnik sowie zusätzlicher Lichttechnik auszustatten. Diese Weitsicht führte dazu, dass das Publikum auf den Festen und Veranstaltungen von den Darbietungen begeistert war. Besonders erwähnenswert ist hier das 100-jährige Jubiläum des Schützenvereins Römershagen. Die musikalischen Beiträge kamen so gut an, dass weitere Schützenvereine aus dem Sauerland Anfragen beim Musikzug stellten. Im Jahre 2022 spielte man so das erste Mal auf dem Schützenfest in Gerlingen.
Im Februar 2022 begann Russland mit einem Angriffskrieg gegen die Ukraine. In Europa herrschte nach einer über 70-jährigen Zeit des Friedens wieder Krieg. Aufgrund westlicher Sanktionen gegen die Russische Föderation erhöhten sich, unter anderem durch Lieferstopps von russischem Gas, die Energiepreise in Deutschland erheblich. Dies hatte für den Musikzug zur Folge, dass auch im Jahre 2022 keine Musiknacht in der „Glück-Auf“-Halle in Wildberg stattfinden konnte. Das wirtschaftliche Risiko war zu groß. Auch das Weihnachtskonzert konnte nicht stattfinden, da die St. Bonifatius Kirche in Wildbergerhütte nicht geheizt wurde. Aus diesem Grund entschloss sich der Musikzug dazu, eine neue Veranstaltung mit dem Namen „Weihnachten unter der Alten Schule“ ins Leben zu rufen.
In Zeiten großer Verunsicherung durch Krieg und hohe Lebenshaltungskosten wurde den Menschen die Möglichkeit geschaffen, ihre Sorgen zu teilen und beim gemeinsamen Singen der bekanntesten Weihnachtslieder zu vergessen. Die Veranstaltung kam bei der Bevölkerung so gut an, dass diese fortan anstelle des Weihnachtskonzertes stattfindet.

2023

Das Jahr 2023 ist für den Musikzug Bergerhof eines der erfolgreichsten seit seiner Gründung. Es wurde bei schönstem Wetter das 76. Maifest unter der Alten Schule gefeiert. Neben vielen weiteren Auftritten wurde das 100-jährige Jubiläum des Schützenvereins Derschlag und das 125-jährige Jubiläum der Schützenbruderschaft Gerlingen gespielt. Das Highlight dieses Jahres ist die Musiknacht zum 125-jährigen Jubiläum des Musikzug Bergerhof, welche nach drei Jahren Zwangspause, am 4. November 2023 wieder stattfinden wird.